Tischtennis? Ja, aber da ist noch so viel mehr. Die Eintracht zeigte am vergangenen Sonntag beim Vereinsfest ihre Vielfalt. Kunstturnerinnen und Afrika-Trommler zogen die Zuschauer in ihren Bann. Hinter der Aktion steckt ein wichtiges Anliegen.

Der Spagat wirkt bei den Kunstturnerinnen wie eine leichte Übung.

…..

Wir leben in spannenden Zeiten. Das Wissen verdoppelt sich in immer kürzeren Zeiten. Antworten auf Fragen, die einen umtreiben, sind häufig nur noch einen Klick entfernt. Freunde, selbst Sportkameraden, verlieren sich Dank sozialen Medien nicht mehr aus den Augen, auch wenn sie schon jahrelang auf unterschiedlichen Kontinenten leben. Selbst an der amerikanischen Militärakademie verfolgt inzwischen mit Boris Bolaños ein Eintrachtler “by heart” die Spiele unserer Tischtennisabteilung.

Zugleich haben viele Menschen das Gefühl, den Überblick zu verlieren, in der Informationsflut zu ertrinken, das große Ganze nicht mehr zu sehen und zu verstehen. Nischenwissen ist King. Im Allgemeinwissen tun sich immer größere Lücken auf. Das lässt sich auch bei uns verfolgen: Wer weiß schon, was der Hauptverein und die übrigen Abteilungen machen – mal abgesehen von unserem Rekordspieler Dietmar Ritter und den paar Tischtennisspielern, die aus sportlicher Neigung oder als Teil des Vorstands etwas über den Tellerrand blicken?

Stillstehen ausgeschlossen: Die Trommler heizen den Zuschauern ein

Dass das schade ist, davon konnten sich vergangenen Sonntag die Besucher des Vereinsfests überzeugen. Über 70 Gäste, einige sogar aus Taunusstein, waren gekommen. Sie erwartete ein buntes Programm. Kegler, Tennis-, Tischtennis- und Volleyballspieler präsentierten ihre Abteilung ebenso wie die Kunstturnerinnen, die am Nachmittag den staunenden Zuschauern zeigten, zu welcher sportlicher Qualität und Körperbeherrschung schon Kinder und Heranwachsende gelangen können. Wer von uns kann schon ein Flickflack schlagen oder aus dem Stand einen Salto rückwärts vorführen?

Für ein Rhythmusfeuerwerk sorgten im Anschluss noch die deutsch-afrikanischen Trommler, die seit Jahren mit der Eintracht verbunden sind und regelmäßig in der Eintrachthalle in der Hellerhofstraße üben, wo auch die Veranstaltung stattfand. Flohmarkt, Tombola, Grill- und Kuchentheke rundeten zusammen mit passenden Getränken das Programm ab.

Man stelle eine Platte auf und lege einen Ball und Schläger darauf – der Rest passiert von selbst

 

“So eine Veranstaltung gab es bisher bei uns noch nicht”, sagte Eintracht-Vorsitzende Jutta Cziskat nach dem Vereinsfest. Für die Zukunft wünscht sie sich, dass die Abteilungen sich wieder mehr als Gemeinschaft begreifen und stärker in den Hauptverein einbringen. “Wer nicht wagt, der nicht gewinnt”, so Czsikat. Man könnte es auch anders sagen: Ohne Zusammenhalt, keine Eintracht.

 

Analog unschlagbar: Sport und Gemeinschaft (alle Fotos in diesem Beitrag von Jennifer Weiss/Stadtleben)

Kategorien: