Den Wiederauftakt nach Monaten der Pandemie können unsere Mitglieder kaum erwarten. Nun aber begeht die Tischtennisabteilung erstmal runden Geburtstag. Über eine Familie im Aufwind.

Die Tischtennisabteilung im Oktober 2019 beim Luca-Pepi-Turnier in der Turnhalle der Oranienschule

Tischtennis fasziniert. Jeder kennt es, viele lieben es. Und für uns ist es ein Teil unseres Lebens. Wir, das sind rund 120 Eintrachtler, die Tischtennisabteilung der Eintracht. Warum dem so ist? Jeder hat seine eigene Geschichte. Fakt ist: Beim schnellsten Sport der Welt wirken unfassbare Kräfte auf engstem Raum. Eine Kostprobe gefällig? Ein geschmetterter Tischtennisball beschleunigt auf bis zu 180 Stundenkilometer. Und ein maximal angeschnittener Topspin-Ball rotiert mit etwa 10.000 Umdrehungen pro Minute; für das bloße Auge ist das nicht mehr zu erkennen. Solche Kräfte auf engstem Raum zu beherrschen ist nicht nur eine Kunst. Es ist der pure Nervenkitzel, der für viele eine lebenslange Leidenschaft wird.

Hinzu kommt, dass es in unserer Abteilung nach vielen schwierigen Jahren sportlich zuletzt echt gut lief, bevor die Pandemie über uns hereinbrach. In den vergangenen beiden Spielzeiten, die wir noch zu Ende spielen durften, konnten wir jeweils drei Aufstiege verbuchen. Befeuert vom Zugang neuer (und nach langer Zeit zurückgekehrter) Eintracht-Spieler gelang es, den langen Sinkflug zu stoppen und den Trend umzukehren.

Unvergessen bleibt der Sieg der ersten Mannschaft auf der Ziellinie beim Derby gegen den VfR Wiesbaden 2019, an dessen Ende dem Team von Mannschaftskapitän Hanna Aksu nach siebenjähriger Stagnation der lang ersehnte Wiederaufstieg in die Bezirksliga gelang. Sportliche Höhen wie in den 70er- und 80er-Jahren, als die erste Mannschaft bis in die Regionalliga gelangte, sind damit zwar perspektivisch noch nicht wieder in Sicht. Aber die Erste peilt als Nächstes den Aufstieg in die Bezirksoberliga an. Hinter ihr folgen dicht gestaffelt Team zwei (Bezirksklasse), drei (Kreisliga), vier (1. Kreisklasse) und fünf (2. Kreisklasse), die allesamt Aufstiege für sich verbuchen konnten und aus denen sich künftig noch weitere Spieler für höhere Leistungsklassen empfehlen dürften.

Besonders stolz ist die Abteilung auf ihre Jugendarbeit. Nach einem Strömungsabriss zum Erwachsenenbereich lag sie vor zehn Jahren weitgehend danieder. Dank eines Neustarts, der vom neu gewählten Führungsduo Norbert Schwenk und Lorenz Hemicker Anfang des vergangenen Jahrzehnts initiiert wurde, konnte eine Generation junger Spieler hervorgebracht werden, die inzwischen das Rückgrat der zweiten Mannschaft bilden und feste Bestandteile des Trainerstabs und des Vorstandsteams geworden sind. Ihnen obliegt die Aufgabe, aus den heutigen Jugendlichen die kommende Generation jüngerer Mitspieler zu formen. Eine wahre Freude ist auch die stark gewachsene Hobby-Gruppe geworden, in der sich inzwischen über 40 TT-begeisterte Frauen und Männer regelmäßig treffen und fit halten.

2. Mannschaft Tischtennis 2019

Und es gibt da noch etwas. Tischtennis spielen lässt sich in Wiesbaden an vielen Orten und bei einer ganzen Reihe toller Vereine, von denen einige sportlich auch noch erfolgreicher sind als wir. Aber wir sind wie eine große Familie. Sport, Spaß und Zusammenhalt stehen für uns im Zentrum. So, wie es unser Gründungsmitglied Dietmar Ritter bis heute vorlebt und wie es auch Luca Pepi getan hat.

Luca prägte als Trainer, Spieler der ersten Mannschaft und Persönlichkeit in den 00er und 10er-Jahren die Tischtennisabteilung, bevor er im Alter von nur 31 Jahren, plötzlich und unerwartet, starb. Ihm haben wir das Luca-Pepi-Gedächtnisturnier gewidmet und wir hoffen diese Tradition nach der pandemiebedingten, letztjährigen Absage in diesem Jahr wieder fortsetzen zu können.

Natürlich wünschen wir uns, wie alle Sportler, dass wir möglichst bald an die grünen Platten zurückkehren können. Um Tischtennis zu spielen. Und damit „die Familie“ endlich wieder beisammen sein kann.

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